„Deutsches Heim“ erhält Anerkennung beim Brandenburgischen Denkmalpflegepreis 2019
Für die Rettung vor dem Verfall durch behutsame Sanierung und die denkmalgerechte Nutzung der Wohnanlage „Deutsches Heim“ erhielten die Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) GmbH als Bauherrin und heine | reichold architekten eine mit 1.000 EUR dotierte Anerkennung beim Brandenburgischen Denkmalpflegepreis 2019. Das Gebäudeensemble ist zudem im Rennen um den Brandenburgischen Baukulturpreis 2019 und gehört zu den vier Nominierten in der Kategorie „Umbau und Modernisierung“ des Deutschen Bauherrenpreises 2019.
Das historische Gebäudeensemble an der heutigen August-Bebel-Straße/Maxim-Gorki-Straße stammt aus den Jahren 1927/1928 und wurde von der Baugenossenschaft „Deutsches Heim“ errichtet. Die sattgrüne Wohnanlage entstand im Herzen der Nuhnenvorstadt. Diese wurde städtebaulich im ausgehenden 19. Jahrhundert mit malerisch geschwungenen Straßen und öffentlichen Plätzen angelegt. Zur Jahrtausendwende war vom einstigen Glanz der Anlage nicht mehr viel übrig. Große Teile der Anlage standen in den kommenden Jahren leer. Das Gebäude, welches auf Grund der Engpässe in den 1920er Jahren eine schlechte Bausubstanz aufwies, war dem Verfall preisgegeben.
Doch die Ausstrahlungskraft historischer Bauten überzeugte die WOWI, den mutigen Schritt der Sanierung zu wagen. Fachmännisch begleitet von heine | reichold architekten konnten Traditionen bewahrt werden, gleichzeitig steht die Anlage heute für modernen Wohnkomfort. An die Ursprünge erinnert beispielsweise der Ornamentfries über der Eingangstür in der August-Bebel-Straße 29. Der expressionistische Bauschmuck aus Kunstsandstein enthält den Schriftzug „Deutsches Heim“ und die Jahreszahl „1928“. Auch die Kastendoppelfenster mit Sprossen wurden gerettet und fachgerecht aufgearbeitet. Sie sind entscheidend für das Erscheinungsbild der Anlage. Die großzügige Wohnanlage umschließt u-förmig einen langgestreckten Hof, der mit Pergolen und viel Grün zum Verweilen einlädt. Spielplatz, Tischtennisplatte und Gesprächsecken entsprechen heutigen Freizeitbedürfnissen. Die Wohnungen überzeugen mit großzügigen Grundrissen, hochwertigen Fußböden, darunter Kieferndielen, Fußbodenheizung und hochwertiger Sanitärkeramik. Nach vier Jahren konnte das Sanierungsprojekt abgeschlossen werden, das historische Gebäudeensemble ist heute voll vermietet und hat seine stadtbildprägende Wirkung zurückgewonnen.