Pablo-Oase

PABLO-OASE:Begegnen-Bewegen-Spielen

Das WOWI-Wohnquartier in der oberen Stadt mit rund 500 Wohnungen hat sich seit dem Jahr 2015 stark verändert. Durch den Zuzug vieler neuer Bürgerinnen und Bürger sowie jungen Familien wohnen hier inzwischen Menschen unterschiedlichster Kulturen in verschiedenen Lebenslagen und Altersstrukturen, insbesondere mit Migrationshintergrund und Familien mit Betreuungsbedarf. Das negativ auffallende Erscheinungsbild sowie der Mangel an Betätigungsangeboten für die Entwicklung der hier lebenden Kinder sind ein großes Manko und führen zu Überforderungssituationen. Gemeinsam mit den vor Ort ansässigen Vereinen und Einrichtungen, wie die Stiftung SPI, die Lebenshilfe Frankfurt (Oder), der Verein Miteinander Wohnen, GLOS und die ARLE gGmbH sowie mit Unterstützung der Stadt Frankfurt (Oder) soll mit dem Projekt „PABLO-OASE“ im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Erhöhung der Zukunfts- und Bildungschancen von Kindern in Frankfurt (Oder) eine wirksame Verbesserung der Lebensqualität im Kiez erreicht werden.

Zum Projekt

Im Fokus des Projektes „PABLO-OASE“ stehen die Begegnung und das Miteinanderleben, der gegenseitige Respekt und ganz besonders die Entwicklungs- und Bildungschancen der Kiez-Kinder. Das Projekt umfasst bauliche, quartiersaufwertende und für Kinder impulserzeugende Maßnahmen im Wohnumfeld. Das Besondere allerdings sind die begleitenden Interaktionen zur Erreichung der Inklusion und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. „Hier queren wir die Gebiete Klimawandel, Naturkunde und Umweltschutz, Sport und Gesundheit und beziehen neue Outdoor-Geräte, wie Kletterspinne, Cross-Trainer, Fitnessgerät und Tischtennisplatte mit ein. Wir vermitteln Wissen und lassen Kinder und Jugendliche mitreden“, betont der WOWI-Projektleiter Abdulhalim Bakkour. Mit der Installation einer runden Tischtennisplatte an einem frei zugänglichen Ort wird neben der sportiven Attraktion eine Basis zur Begegnung und Beteiligung geschaffen und den Kindern und Jugendlichen im Kiez nicht nur symbolisch Raum gegeben, über Alltagsprobleme und Ideen zu reden. Energie und Klimawandel werden beispielgebend am Cross-Trainer mit Stromerzeugung für das Handy durch Bewegung als alternative Energiequelle praktiziert. Klimaworkshops vertiefen die Thematik, um weitere Betätigungsfelder gemeinsam zu erschließen. „Ein wichtiger Teil im Kiez sind die Bäume, auf die wir nicht verzichten können und sie schützen wollen“, so der Projektleiter.

Rückblick & Ausblick

Um dem Kletterdrang freundlich zu begegnen, haben wir mit den Kindern eine erste Verabredung getroffen: Kletterspinne statt Baumklettern. Allerdings braucht die Kletterspinne viel Platz, den wir im Quartier hinter dem Pablo-Neruda- Block 4 sogar haben, da wo bis vor Kurzem noch tüchtig gebolzt wurde – leider mehr gegen die Hauswand. Ungern wollten die Kinder ihren Bolzplatz hergeben. Nun musste eine überzeugende Lösung her. Eins, zwei, drei, standen die WOWI und der Verein Miteinander Wohnen gemeinsam auf dem Sportplatz des Gymnasiums in der Wieckestraße, nur 2 Minuten Fußweg entfernt vom Pablo-Bolzplatz. Mit dem Schulverwaltungsamt und der Dezernentin Milena Manns wurde die Schüsselübergabe kurzfristig vorbereitet, sodass am 30. September der erste gemeinsame Ballanstoß stattfand, der natürlich mit einer süßen Pause „Schokoküsse essen“ genutzt wurde, um über Sportplatzregeln zu sprechen. Somit stand die zweite Vereinbarung: „Es darf gebolzt werden – gerne Bolzplatz mit Regeln“.

Sauberkeit im Kiez ist ein weiteres wichtiges Thema im Rahmen des Projektes „PABLO-OASE“. Dem Aufruf zum ersten Kiezputz im Oktober folgten gleich 35 große und kleine Bewohnerinnen und Bewohner. „Viele fleißige Hände machen der Arbeit ein schnelles Ende“ - genauso war es: Gleich 5 gefüllte Abfallsäcke in einer Stunde und der Kiez blitzte tatsächlich. Als Dankeschön besuchten wir gemeinsam den Döner-Imbiss im Kiez und machten die dritte Vereinbarung fest: „Einmal im Monat Kiezputz“. Noch im Oktober folgte die vierte Interaktion: die Fahrt zum Obsthof Neumann, organisiert durch die AG Nachbarschaft, vertreten durch die Eheleute Gudlowski. Es gab saftige Äpfel zum Reinbeißen, für leckeren Apfelmus mit Waffelbäckerei und zum Konservieren als Winterpolster - so die Folgeplanung. Im Rahmen des „Lebendigen Adventskalender“ im Dezember durften die Kiezkinder bunte Lichter basteln und anschließend mit ihren Eltern eine Runde um den Kiez drehen.

Im Februar 2023 fand ein Filmnachmittag zum Thema Umgang mit Plastikmüll und anschließendem Dialog zur Sensibilisierung statt. Im Frühjahr wird ein Pflanzwettbewerb zum weiteren Auseinandersetzen mit der Natur anregen. Die anwohnenden Kinder können ihre eigenen Pflänzchen ziehen und mit viel Pflege wachsen lassen. Bis die Outdoor-Geräte voraussichtlich Ende April dieses Jahres ihren Platz im Quartier gefunden haben und darüber hinaus, werden weitere Punkte aus dem Arbeitsplan realisiert sein, wie z.B. der Besuch der Stadtverwaltung zum städtischen Baumkataster für
den Kiez. Ohne die Zusammenarbeit der Stadt Frankfurt (Oder), der AG Nachbarschaft, dem Verein Miteinander Wohnen, der Lebenshilfe Frankfurt (Oder), dem SPI Quartiersmanagement und der WOWI wären diese Aktionen nicht umsetzbar. Ein besonderer Dank an dieser Stelle gilt unseren Netzwerkpartnern sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern.